Der Wellensittich

Wellensittiche gehören zu den am häufigsten gehaltenen Papageien und belegen auch im artübergreifenden Haustierranking einen der vorderen Plätze. Die kleinen Australier gelten als anspruchslos und werden daher oft als „Anfängervögel“ empfohlen. Wie alle Tiere – und speziell Papageien – haben Wellensittiche aber auch Bedürfnisse, denen man nachkommen muss: Beim Foraging und anderen Beschäftigungsmöglichkeiten ist daher die ganze Kreativität der Halter gefragt!

 Die Domestizierung in den letzten 150 Jahren hat dazu geführt, dass Wellensittiche dem Menschen gegenüber zutraulich sind und sich daher für die Wohnungshaltung sehr gut eignen (UVA-/UVB-Lampe nicht vergessen!). Um dem Bewegungsdrang der neugierigen Papageien gerecht zu werden, ist ganztägiger Freiflug ein Muss. Ebenso wichtig wie artgerechte Beschäftigung ist für die aufgeschlossenen Australier mindestens ein artgleicher Partner; bewährt hat sich die Kleingruppenhaltung ab vier Tieren. Da Wellensittiche opportunistische Höhlenbrüter sind (d.h. ohne Nistmöglichkeit werden in der Regel auch keine Eier gelegt), ist ein geschlechtsheterogener Schwarm empfohlen. Männliche Tiere erkennt man in den meisten Farbschlägen an der tiefblauen Wachshaut, weibliche Tiere an der hellblauen oder braunen Wachshaut.

Eine weitere Begleiterscheinung der Domestizierung ist der veränderte Körperbau gegenüber der Nominatform: unsere Hauswellensittiche sind im Schnitt etwas größer und schwerer als die wilden Verwandten in den kargen Gras- und Steppenlandschaften Australiens. Sie unterteilen sich in Hansibubis (ca. 40 g), Halbstandards (ca. 45 g) und Standard- oder Schauwellensittiche (ca. 50 g). Bewegungsmangel und falsches oder zu viel gereichtes Futter lassen Wellensittiche schnell an Gewicht zunehmen und können sich negativ auf die Gesundheit der Vögel auswirken.

 


(c) Texte und Bilder sind copyright by Wencke Sabrina Schacht